CE&TRADE DigitalMarkt März/April 2024
CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 5 ZIELSCHEIBE 3-4/2024 Januar und Februar waren mies, böses Omen für das ganze Jahr? D ie Marktforscher der Nürnberger GfK verkündeten am 14. März einen Anstieg der Pri- vatausgaben um 5,5 Prozent. Doch Achtung, das waren quasi „Zwangsausgaben“, die sich aus den Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Drogerieprodukten ergaben. Gespart wird dagegen weiterhin bei Technologie und Haushaltsgroßgeräten. Konsumenten fokussie- ren sich zunehmend darauf, defekte Produkte zu ersetzen, anstatt neue Produkte in den ei- genen Haushalt einzuführen oder funktionierende Geräte upzugraden. Grund dafür sind eine sinkende Konsumlaune und die damit einhergehende Sparneigung. D ie Einkommenserwartungen haben zwar im Dezember und den beiden Folgemonaten deutlich zugelegt. Die Nachrichtensendung „heute“ des ZDF jubelte gar, „die Leute haben mehr in der Tasche“, und die GfK spricht sogar von deutlichen Einkommenszuwächsen, weil die Inflation aktuell „nur“ bei 2,9 Prozent liegt. Doch bei dieser positiven Einschätzung hat wohl jemand das Nachrechnen vergessen. Wir hatten 2022 eine Inflationsrate von knapp sieben Prozent und 2023 von 5,9 Prozent. Klartext: Von 2021 bis heute mussten die Bür- ger 15,7 Prozent mehr für ihre Einkäufe und Anschaffungen zahlen. Da sind selbst Lohner- höhungen von 10 Prozent oder mehr noch nicht einmal ein Ausgleich. Zumal ja Staat und Sozialsysteme bei jeder Lohnsteigerung kräftig hinlangen. Unterm Strich haben die Bürger also heute deutlich weniger im Geldbeutel als noch 2019 und auch 2020! E ntsprechend ist die Anschaffungsneigung von den vernehmlichen gestiegenen Einkom- mensaussichten völlig unbeeindruckt. Sie verharrt weiterhin auf einem überaus niedrigen Niveau, wie wir es schon seit 2022 kennen. Die GfK spricht in ihrem Konjunkturbarometer zwar von einer wieder zunehmenden Kaufkraft, doch ist das nicht nur Augenwischerei? (Siehe Rechnung einen Absatz vorher). Die Bürger sind einfach extrem verunsichert. Ukrai- ne, Naher Osten und das planlose Pokern der Ampel schaffen in den Haushalten keine Pla- nungssicherheit, die aber ist für private Haushalte und deren Anschaffungen entscheidend. D ie Verbraucher sehen auch zu Beginn des Jahres 2024 keine Anzeichen für eine nach- haltige Erholung der deutschen Wirtschaft. Ihre Einschätzungen zu den Konjunkturaus- sichten bleiben im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert. Die verhaltenen Aussichten spiegeln sich auch in den zurückgenommenen Prognosen für dieses Jahr bei Wissenschaft, Wirtschaft und Politik wider. So dürfte der Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt 2024 nur noch knapp im positiven Bereich liegen. E lectronicPartner Vorstand Karl Trautmann konnte auf dem EP-Kongress im März für die Verbundgruppe einen noch moderaten Umsatzrückgang für 2023 von minus 3,5 Pro- zent verkünden – besser als der Gesamtmarkt, und er sprach die Hoffnung aus, 2024 könn- te das Umsatzniveau von 2023 wieder erreichen. Seine Mahnung an die Industrie aber sind fehlende Innovationen. Seiner Meinung nach fehlen im Bereich des Home Entertainments faszinierende Produkte, um Kunden in die Läden zu locken. Um fehlenden CE-Umsatz aus- zugleichen, empfiehlt EP seinen Mitgliedern ein verstärktes Engagement im Bereich erneu- erbare Energie. Mit dem Konzept „WENDEpunkt“ will die Verbundgruppe für ihre Mitglieder den aktuell stärksten Wachstumsmarkt in den Bereichen Photovoltaikanlagen, Stromspei- cher, Wallboxen und Wärmepumpen erschließen. (Seite 14 in dieser Ausgabe). D ie gfu, Ausrichter der IFA, rechnet für dieses Jahr mit einer leichten Verbesserung des Marktes und damit einer Abschwächung des bisherigen Negativtrends mit einem Umsatzplus zwischen einem und zwei Prozent. Eine Prognose, die auch Daniel Schiffbauer, Direktor Vertrieb und Marketing Home Entertainment, teilt. (Seite 10 in dieser Ausgabe). Optimistisch erwartet er für dieses Jahr zwischen 4,4 und 4,7 Mio. verkauften TV-Geräten. Immer noch deutlich weniger als in den Boomjahren 2019 und 2020, aber der ungebro- chene Trend zu größeren Bildschirmen und höherwertiger Technik sowie Ausstattung sollte auch die Umsatzzahlen beflügeln. Bleibt zu hoffen, dass Julian Nagelsmann und seine weitestgehend umgestaltete National- mannschaft zur EM für die dringend erforderliche Verkaufsunterstützung sorgen. Peter Lanzendorf Verlag P.O.S. Media GmbH Postfach 110932, 40509 Düsseldorf Telefon + 49 211 8284 700 ce.info@ce-trade.de www.ce-trade.de www.hometec.de Chefredaktion Peter Lanzendorf Consumer Electronics, Home Appliances peter.lanzendorf@ce-trade.de Volker Wachs Foto + Digital Imaging, Energie+Licht volker.wachs@ce-trade.de Redaktion Österreich Dr. Ludwig Flich Bäckerstraße 14, A-1010 Wien Tel./Fax +43 1 94 606 42 ludwig.flich@chello.at Redaktion Schweiz Martin Sigrist Seefeldstrasse 219, CH-8008 Zürich Telefon + 41 1 383 06 33 Fax +41 1 383 89 79 martin.sigrist@ce-trade.ch Marketing Karsten Eggert mobil: +49 170 456 737 7 eggert.etc@gmail.com Autoren in dieser Ausgabe Hans Zippert, Orion Dahlmann Druckaufbereitung Grit Röscher, Grenzach www.werbewerkstatt-röscher.de Für das Schreiben und die bessere Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen sowie einzelnen Haupt- wörtern oft die männliche Variante verwendet. Die Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung im- mer für alle Geschlechter; die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung. Gültig ist die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2024 Erscheinungsweise 9 Ausgaben p. a. Abonnement Jahresabonnement 27,- Euro Druck druckriegel GmbH, Frankfurt Haftung Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Datenträger wird keine Haftung übernommen. Für den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffend sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Urheberrecht Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung sowie Spei- cherung (auch auszugsweise) sind ohne schriftliche Genehmigung des Verlages nicht gestattet. Verbreitete Auflage 11.430 4. Quartal 2023 Verkaufte Auflage 7.930 4. Quartal 2023 Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf
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