CE-TRADE DigitalMarkt August 2022
CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 5 ZIELSCHEIBE 8/2022 Verlag P.O.S. Media GmbH Postfach 110932, 40509 Düsseldorf Telefon + 49 211 8284700 ce.info@ce-trade.de www.ce-trade.de www.hometec.de Chefredaktion Peter Lanzendorf Consumer Electronics, Home Appliances peter.lanzendorf@ce-trade.de Volker Wachs Foto + Digital Imaging Energie+Licht volker.wachs@ce-trade.de Redaktion Österreich Dr. Ludwig Flich Bäckerstraße 14, A-1010 Wien Tel./Fax +43 1 94 606 42 ludwig.flich@chello.at Redaktion Schweiz Martin Sigrist Seefeldstrasse 219, CH-8008 Zürich Telefon + 41 1 383 06 33 Fax +41 1 383 89 79 martin.sigrist@ce-trade.ch Autoren in dieser Ausgabe Hans Zippert, Orion Dahlmann Grafik und Layout Grit Röscher, Grenzach www.werbewerkstatt-röscher.de Für das Schreiben und die bessere Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen sowie einzelnen Hauptwörtern oft die männliche Variante verwendet. Die Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung immer für alle Geschlechter; die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung. Gültig ist die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2021 Erscheinungsweise 10 Ausgaben p. a. Abonnement Jahresabonnement 27,- Euro Druck druckriegel GmbH, Frankfurt Haftung Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Datenträger wird keine Haftung übernommen. Für den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffend sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Urheberrecht Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung sowie Spei- cherung (auch auszugsweise) sind ohne schriftliche Genehmigung des Verlages nicht gestattet. Verbreitete Auflage 14.224. 4. Quartal 2021 Verkaufte Auflage 8.872. 4. Quartal 2021 Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf Stimmung der Konsumenten weiter auf Talfahrt I m Juli erreichte das von der Nürnberger GfK ermittelte Konsumklima ein Allzeittief und be- stätigte damit die negative Entwicklung der vergangenen Monate. Seit Beginn der Erhebung der Verbraucherstimmung für Gesamtdeutschland im Jahr 1991 wurde kein schlechterer Wert gemessen. „Zu den Sorgen um unterbrochene Lieferketten, den Ukraine-Krieg und stark steigende Energie- und Lebensmittelpreise kommen nun Befürchtungen um eine ausreichen- de Gasversorgung von Wirtschaft und privaten Haushalten im nächsten Winter. Dies drückt derzeit die Stimmung der Verbraucher in den Keller“, erklärt Rolf Bürkl , GfK-Konsumexperte. „Zumal ein knappes Angebot von Erdgas den Druck auf die Energiepreise und damit die Inflati- on noch erhöhen dürfte.“ O der ganz banal ausgedrückt, die deutschen Bürger haben Angst vor der Zukunft und der drohenden Rezession. Entsprechend die Konjunkturerwartung. Sie ist ebenso schlecht wie im April 2020, als Deutschland in den Corona-Lockdown geschickt wurde. Besonders dramatisch verschlechtert hat sich die Einkommenserwartung. Mit einem Wert von -45,7 Punkten erreicht sie den geringsten Wert seit Beginn der Erhebungen für Gesamtdeutschland im Jahr 1991. Vergleicht man den Juli 2022 mit dem Juli 2021, ergibt sich ein Minus von 75 Punkten. So schlecht war die Einkommenserwartung noch nie. Hinzu kommt die Sorge um den Arbeitsplatz, da mangels Gas und Strom mit Produktionseinschränkungen und Kurzarbeit oder sogar Entlassungen gerechnet wird. Frauen haben mehr Bedenken wegen der Inflation als Männer. Unter 30-Jährige lassen sich von der Entwicklung weniger beinträchtigen. Sorgen wegen Versorgungsengpässen bei Energie sind bei den über 50-Jährigen am größten. Ältere Menschen blicken auch besonders besorgt auf die humanitäre Katastrophe durch den Krieg. E rstaunlich aber, dass die GfK bei ihrer Befragung von 2.000 Verbrauchern nur leichte Verluste bei der Anschaffungsneigung registrierte. Trotzdem, mit -14,5 Punkten ist eine deutlich niedrigere Kaufbereitschaft zu erwarten, denn nur zu Zeiten der Finanz- und Wirt- schaftskrise wurde im Oktober 2008 mit -20,1 Punkten ein geringerer Wert gemessen. Die deutlich höhere Belastung der privaten Haushalte mit stark steigenden Energie- und Lebens- mittelpreisen macht sich zunehmend auch bei der Konsumneigung bemerkbar. Wenn für Energie und Lebensmittel deutlich mehr Geld ausgegeben werden muss, fehlen diese Mittel für andere Anschaffungen. D er Markt für technische Konsumgüter, also besonders Consumer Electronics, hatte sich von Januar bis Mai dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent verbessert. Doch seitdem ist ein Umschwung deutlich bemerkbar. Die Umsätze gingen in den meisten Be- reichen zurück. Doch es gibt Unterschiede. Besonders zeigt sich der Rückgang bei preiswerten Einstiegsgeräten. Höherwertige und höherpreisige Premiumgeräte hingegen sind weniger von der aktuellen Krisensituation betroffen. So lag beispielsweise bei Kaffeevollautomaten im April der durchschnittliche Verkaufspreis noch acht Prozent über dem Vorjahresniveau, und Geräte über 600 Euro verzeichneten bei Umsatz und Gerätemenge ein deutliches Plus. Die Konsumen- ten achten beim Einkaufen demnach weiterhin auf Qualität und sind dafür auch bereit, mehr zu bezahlen. D iese düstere Verbraucherstimmung wird sich deutlich auf die Umsätze im 4. Quartal aus- wirken und entsprechend die Preise negativ beeinflussen. Schon jetzt im Vorfeld der IFA werden bei den Herstellern wie auch in den Kooperationen Notfallpläne für den November mit den „schwarzen“ Aktionswochen entwickelt. Es liegt reichlich Ware in den Lagern der In- dustrie, und die muss an die Kunden gebracht werden. Das gilt ganz besonders für Media- Markt, Saturn und auch für den neuen Player Coolblue. Sie haben nur eine Waffe, um den Druck vom gefüllten Lager zu nehmen, und das ist der Preis. Mit einer Welle von Sonderange- boten werden sie versuchen, Kooperationen und damit den Handel zu einer Preisschlacht zu zwingen. Mit von der Partie wird natürlich auch der Online-Handel sein, und hier ganz beson- ders Amazon, denn auch dieser Riese musste in den letzten Monaten Einbußen hinnehmen. E s wird ein kühler Wind durch den CE-Handel wehen, und dies nicht nur, weil wir die Heizung drosseln sollen. Peter Lanzendorf
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