Ce&Trade DigitalMarkt Dezember 2020
CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 19 12/2020 NEWS Der Photoindustrie-Ver- band (PIV) ist Mitveranstal- ter der photokina – welche Auswirkungen wird das Aussetzen der Messe auf die Arbeit des Verbandes haben? Kai Hillebrandt: Der Pho- toindustrie-Verband (PIV) war seit der ersten photokina im Jahr 1950 ideeller Träger der Veranstaltung in Köln und hat entscheidend an der Ent- wicklung des Messekonzeptes und an der Positionierung der photokina als Leitmesse der Branche mitgewirkt. Für einen Verband ist die Zusam- menarbeit mit einer Messe wichtig, damit seine Arbeit und seine Projekte öffentlich- keitswirksam wahrgenom- men werden. Dies gilt auch für den PIV, der mit seinem Anspruch ‚We are Imaging‘, als Interessenvertretung und Impulsgeber der Branche, tätig ist. Nach dem Aussetzen der photokina sehen wir es im PIV daher als vordringliche Aufgabe, neue Messeange- bote zu prüfen und uns für eine neue Messe-Kooperation auszusprechen. Wie lässt sich die Reaktion der Verbandsmitglieder auf das photokina-Ende be- schreiben? Nach dem Vermietungs- rückgang der photokina in den letzten zehn Jahren, der frühzeitigen Absage der pho- tokina 2019, der Absage gro- ßer Kameramarken und der COVID-19 bedingten Absage der photokina 2020, kam die Ankündigung der Koelnmesse für unsere Verbandsmitglie- der nicht überraschend. Nach 70 Jahren photokina fällt es einigen Mitgliedern sicherlich schwer, diese weitreichende Entscheidung der Koelnmes- se zu akzeptieren und ist bestimmt mit Emotionen ver- bunden. Aus wirtschaftlicher Sicht der Messegesellschaft ist diese Entscheidung aber durchaus nachvollziehbar. Denn nicht der PIV, sondern einzig und allein die Koeln- messe trug das wirtschaftli- che Risiko für die Ausrichtung der photokina. Die Messe Berlin als Veran- stalter der Internationalen Funkausstellung will eine sogenannte Berlin Photo Week rund um die IFA 2021 veranstalten – wie weit wird hier der PIV eingebun- den sein? Neben den bekannten Fotofestivals in Deutschland wird auch der Berlin Pho- to Week, die bereits 2019 erfolgreich an den Start ging, eine wichtige Rolle zukommen. Schließlich sind Consumer Erlebnismessen ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation und haben ihre Wirksamkeit schon über viele Jahre bewiesen. Als PIV werden wir uns das Konzept der Berlin Photo Week genau anschauen und prüfen, mit welchem inhaltlichen Format sich der Verband mit seiner Tochtergesellschaft Prophoto GmbH in die Veranstaltung einbringen kann. Im Rahmen der Berlin Photo Week 2019 lud der Verband zum 3. PIV Startup Day ein und brachte junge Gründer mit Startup- Experten sowie Vertretern der Industrie zusammen, um über Chancen und Heraus- forderungen für Startups in der Imaging-Branche zu sprechen. Zehn Tage nach der IFA in Berlin soll in Hamburg die PHOTOPIA über die Bühne gehen – hinter der Veranstaltung steht unter anderem der Hamburg Messe-Geschäftsführer Bernd Aufderheide, vielen photokina-Ausstellern noch aus seinen Jahren als Ge- schäftsführer bei der Koelnmesse in guter Erin- nerung. Werden in Ham- burg PIV-Mitglieder vor Ort ihre Produkte zeigen? Wie das Konzept der PHO- TOPIA in Hamburg in den Marketing-Abteilungen un- serer Mitgliedsunternehmen diskutiert wird, können wir aktuell nur vermuten. Denn die enge zeitliche Abfolge der PHOTOPIA im Anschluss an die IFA/Berlin Photo Week im September 2021 wird die Marketing-Entscheider vor finanzielle und in Teilen auch logistische Probleme stellen. Wir sind davon überzeugt, dass die Produkte und Dienst- leistungen unserer Mitglieder eine adäquate neue Präsen- tationsplattform benötigen – sowohl für den Handel, die Medien als auch gegenüber der breiten Öffentlichkeit. Ich denke, in den kommenden Monaten werden wir sehen, wie die unterschiedlichen Messekonzeptedie Branche überzeugen und wie sich un- sere Mitglieder entscheiden.“ INTERVIEW KaiHillebrandt,Photoindustrie-Verbande.V. Kai Hillebrandt, Vorstandsvorsitzender des Photoindustrie-Verbandes Nach enger Absprache mit Ausstellern und Partnern muss auch die Weltleitmesse für Drucktechnologien aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie für 2021 abgesagt werden. Die nächste Veranstaltung wird turnusgemäß vom 28. Mai bis 7. Juni 2024 stattfinden. Bis dahin überbrücken die Veranstalter das Zeitfenster mit der „virtual.drupa“, einem viertätigen digitalen Event. Das Datum der „virtual. drupa“ liegt in dem ursprünglich für die drupa vorgesehenen Zeitraum: 20. bis 23. April 2021. „Die Pandemie hat bei Ausstellern und Besuchern große Un- sicherheit im Hinblick auf die Teilnahme an der drupa 2021 ausgelöst. Reisebe- schränkungen und Budgetdruck haben die Lage in der Printbranche zuneh- mend verschärft“, erklärt Erhard Wienkamp , COO der Mes- se Düsseldorf. Die für den 16. bis 18. März 2021 auf dem Düsseldorfer Messegelände geplante EuroCIS, Europe´s Leading Trade Fair for Retail Technology, mit Lösungen und Innovationen rund um Smart Store und Smart Retail entfällt und wird erst zu ihrem nächsten regulären Termin, dem 15. bis 17. Februar 2022, stattfinden. Damit reagiert die Messe Düsseldorf auf die andauernde Pandemiesitu- ation und noch völlig unvorher- sehbare Lage im Frühjahr 2021. „Die Entscheidung der Bund-Länder- konferenz vom 25. November, die Maßnahmen in Deutschland zu verschärfen und voraussichtlich sogar bis ins neue Jahr hinein zu verlängern, lässt leider nicht auf eine deutliche Besserung bis März hoffen“, so Wolfram N. Diener , Vorsit- zender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf. DÜSSELDORF drupa und EuroCIS finden nicht statt
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