CE&TRADE DigitalMarkt Dezember 2023
CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 5 ZIELSCHEIBE 12/2023 Verlag P.O.S. Media GmbH Postfach 110932, 40509 Düsseldorf Telefon + 49 211 8284700 ce.info@ce-trade.de www.ce-trade.de www.hometec.de Chefredaktion Peter Lanzendorf Consumer Electronics, Home Appliances peter.lanzendorf@ce-trade.de Volker Wachs Foto + Digital Imaging Energie+Licht volker.wachs@ce-trade.de Redaktion Österreich Dr. Ludwig Flich Bäckerstraße 14, A-1010 Wien Tel./Fax +43 1 94 606 42 ludwig.flich@chello.at Redaktion Schweiz Martin Sigrist Seefeldstrasse 219, CH-8008 Zürich Telefon + 41 1 383 06 33 Fax +41 1 383 89 79 martin.sigrist@ce-trade.ch Autoren in dieser Ausgabe Hans Zippert, Orion Dahlmann Grafik und Layout Grit Röscher, Grenzach www.werbewerkstatt-röscher.de Für das Schreiben und die bessere Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen sowie einzelnen Haupt- wörtern oft die männliche Variante verwendet. Die Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung im- mer für alle Geschlechter; die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung. Gültig ist die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2023 Erscheinungsweise 9 Ausgaben p. a. Abonnement Jahresabonnement 27,- Euro Druck druckriegel GmbH, Frankfurt Haftung Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Datenträger wird keine Haftung übernommen. Für den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffend sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Urheberrecht Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung sowie Spei- cherung (auch auszugsweise) sind ohne schriftliche Genehmigung des Verlages nicht gestattet. Verbreitete Auflage 12.245. 4. Quartal 2022 Verkaufte Auflage 8.250. 4. Quartal 2022 Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf Work-Life-Balance: Traum der Ge- neration Z von der 4-Tage-Woche E rinnern Sie sich noch an Peter Hartz? Das war der ehemalige VW-Personalvorstand. Er hat vor 20 Jahren zusammen mit Kanzler Schröder ein Programm entwic- kelt, mit dem finanziell Minderbemittelte etwas weniger minderbemittelt werden sollten. Hartz IV nannte man die neue Unterstützung aus Arbeitslosen- und Sozialhilfe. Heu- te nennt man das Bürgergeld. Mit den Ideen von Peter Hartz wurde nahezu die Hälfte der damals fast 5 Millionen Arbeitslosen wieder in die Arbeitswelt geschickt. J etzt hat Peter Hartz (82) wieder ein Programm für den Arbeitsmarkt entwickelt. Seine Hartz-App nennt sich „timefonds“ und sie soll die doch so harte Arbeitswelt für die Generation Z (zw. 1997 und 2012 geboren) erträgli- cher machen. Es geht darum, den Berufseinstieg leichter zu machen und die Arbeitszeit mit ausreichender Freizeit zu planen. Entsprechend die Elemente der App: 3-Tage- Woche, längere Elternzeit, mindestens 30 Tage Urlaub und natürlich auch Anspruch auf ein Sabbat-Jahr. Überpro- portionaler Monatsscheck inklusive. Hartz ist überzeugt, „wer als Chef künftig nicht auf die Bedürfnisse junger Ar- beitnehmer eingeht, steht ohne Arbeitskräfte da“. Z u diesem Thema kam auch Dana Rosa zu Worte, die auf TikTok von ihrem Nervenzusam- menbruch berichtete. Als Berufsanfängerin würde sie nur 36.000 Euro im Jahr verdie- nen, soll dafür aber fünf Tage in der Woche arbeiten und nur 30 Tage Jahresurlaub haben. „Ich weiß nicht, wie man so überleben kann. Auf mich warten dann irgendwelche Freunde, die mich auch mal wiedersehen wollen, für die ich eigentlich keine Energie mehr habe“, be- klagt sie sich tränenüberströmt auf dem TikTok-Bildschirm. Sofort erhält sie Unterstützung von der ebenfalls unter dem Arbeitsstress leidenden Brielle Asero: „Ich habe keine Zeit, ir- gendetwas zu tun und bin so gestresst, der Zeitplan von neun bis fünf ist einfach verrückt.“ D ie Sache mit weniger Tagen und weniger Stunden hat nur einen kleinen Nachteil, wer soll dann eigentlich die anfallende Arbeit machen? Ein Problem, mit dem sich gerade die Deutsche Bahn plagt, denn GDL-Chef Claus Weselsky sind elf Prozent mehr Lohn nicht genug. Außerdem will er für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich die Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden verkürzen. Dann aber fehlt es ganz einfach an Mitarbeitern, und die gibt es auf dem deutschen Arbeitsmarkt nun mal nicht. Fachkräfte sind Mangelware. Beispiel Mö- belhäuser, hier wird ernsthaft über geschlossene Türen am Montag nachgedacht. Auch in der Gastronomie haben einige Betriebe schon zwei Ruhetage in der Woche. A uch bei ElectronicPartner denkt man schon über dieses Zukunftsproblem nach. Mit einem neuen Geschäftskonzept soll der Mangel an gut ausgebildeten Mitarbeitern ent- spannt werden. Der geplante ProMarkt wird nur noch von Mittwoch bis Samstag geöffnet sein. Und auch die Öffnungszeiten sollen eingeschränkt werden. Von Mittwoch bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 14 Uhr. Das alles auch auf kleiner Fläche von 600 bis 800 m 2 . Zum Vergleich, ein MediMax der gleichen Gruppe erreicht bis zu 1.500 m 2. Auch bei den Produkten will man sparen, statt der bei Produktauswahl MediMax von 3.500 Angeboten, soll es bei ProMarkt nur etwa 800 Produkte geben. Doch das Wichtig- ste ist das Personal. Während in einem MediMax 12 bis 15 Mitarbeiter für die Kundenbe- treuung verfügbar sein müssen, soll der ProMarkt mit nur noch 4 bis 5 Mitarbeitern aus- kommen. Die bekommen zudem noch die 35-Stunden-Woche und sollten nur noch 4 Tage pro Woche arbeiten. EP-Vorstand Friedrich Sobol: „Wenn wir qualifizierte Mitarbeiter halten wollen, müssen wir auch auf deren Bedürfnisse eingehen.“ Deshalb lebe auch ich jetzt meine Work-Life-Balance aus und melde mich erst im Februar wieder. Allen schöne Feiertage. Peter Lanzendorf Dana Rosa auf TikTok – „Ich hatte gerade den größten Nervenzu- samanbruch ever“. Warum? Die Arbeit frisst ihre Freizeit..
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