CE&TRADE DigitalMarkt Januar-Februar 2024

CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 5 ZIELSCHEIBE 1-2/2024 Verlag P.O.S. Media GmbH Postfach 110932, 40509 Düsseldorf Telefon + 49 211 8284 700 ce.info@ce-trade.de www.ce-trade.de www.hometec.de Chefredaktion Peter Lanzendorf Consumer Electronics, Home Appliances peter.lanzendorf@ce-trade.de Volker Wachs Foto + Digital Imaging, Energie+Licht volker.wachs@ce-trade.de Redaktion Österreich Dr. Ludwig Flich Bäckerstraße 14, A-1010 Wien Tel./Fax +43 1 94 606 42 ludwig.flich@chello.at Redaktion Schweiz Martin Sigrist Seefeldstrasse 219, CH-8008 Zürich Telefon + 41 1 383 06 33 Fax +41 1 383 89 79 martin.sigrist@ce-trade.ch Marketing Karsten Eggert mobil: +49 170 456 737 7 eggert.etc@gmail.com Autoren in dieser Ausgabe Hans Zippert, Orion Dahlmann Druckaufbereitung Grit Röscher, Grenzach www.werbewerkstatt-röscher.de Für das Schreiben und die bessere Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen sowie einzelnen Haupt- wörtern oft die männliche Variante verwendet. Die Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung im- mer für alle Geschlechter; die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung. Gültig ist die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2024 Erscheinungsweise 9 Ausgaben p. a. Abonnement Jahresabonnement 27,- Euro Druck druckriegel GmbH, Frankfurt Haftung Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Datenträger wird keine Haftung übernommen. Für den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffend sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Urheberrecht Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung sowie Spei- cherung (auch auszugsweise) sind ohne schriftliche Genehmigung des Verlages nicht gestattet. Verbreitete Auflage 11.430 4. Quartal 2023 Verkaufte Auflage 7.930 4. Quartal 2023 Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf Klarer Fall: Die Deutschen kaufen bald nur noch online ein – oder? W er sich mit der Zukunft des Handels – genauer: unseres deutschen Einzelhandels – be- schäftigt, muss ganz stark sein. Es braucht ein stabiles Nervenkostüm, um mit all den Horrornachrichten ohne bleibende Schäden fertig zu werden. Verwaiste Innenstädte, komplette Ladenpassagen mit nur noch blinden Schaufenstern, immer mehr insolvente, einst blühende Ein- zelhandelsjuwelen in allerbesten Lagen, die keinen Mensch mehr interessieren. Die Ursache für das Desaster ist buchstäblich jedem Kind vertraut: das Internet. Das ist die weitverbreitete und besonders einfache Antwort – doch deshalb muss sie noch lange nicht richtig sein. D och warum kaufen die Deutschen überhaupt per Klick ein? Was schätzen wir am Online-Han- del? Warum gehen die Käufer nicht ins nächstgelegene Geschäft, um ihre Wahl zu treffen? Was hält sie davon ab? Diesen Fragen ging eine Studie nach, die der Digitalverband Bitkom e.V. vor kurzem in Auftrag gegeben hat. An oberster Stelle steht für die Käufer die Unabhängigkeit von den Geschäftsöffnungszeiten, also Einkaufen zu jeder Tages- und Nachtzeit; mehr als 77 Prozent nennen das als wichtigsten Vorteil. Eng gefolgt wird der erste Grund von der Tatsache, dass die Waren und Produkte direkt nach Hause geliefert werden. Dafür stimmen rund drei Viertel der Be- fragten. Für viele ist auch das Angebot der entscheidende Vorteil. So sagen 66 Prozent, dass sie der Auswahl im Internet der Auswahl im stationären Handel den Vorzug geben. Damit zusammen hängt die Aussage, die knapp die Hälfte der Befragten (53 %) teilen, dass sie im Internet Produkte kaufen können, die es im stationären Handel fast gar nicht gibt oder die nur sehr schwer zu be- kommen sind. Die Studie macht deutlich: Insbesondere der Komfort, rund um die Uhr einkaufen zu können, die Lieferung nach Hause, das breitere Warensortiment und die wahrgenommen güns- tigeren Preise werden als klare Online-Vorteile hervorgehoben. D a kann das Fazit ja nur lauten: Bald wird nix mehr offline gekauft, gibt es höchstens noch Showrooms für Produkte, die man online kaufen kann. Alles falsch. In Wahrheit gibt es für die stationären Händler null Anlass zu resignieren, immer noch ist der Laden um die Ecke oder auch der im modernen Center die beliebteste Einkaufsstätte. Die Gründe kennen wir alle. Etwa die Mög- lichkeit des Ausprobierens, die Bedeutung des In-die-Hand-nehmens, der Beratung und Informati- on, das alles rechtfertigt sogar höhere Preise offline. E ine repräsentative Befragung unter 503 Handelsunternehmen in Deutschland ab 10 Mitarbei- tenden im Auftrag des Bitkom hat ergeben, dass lediglich 12 Prozent der Handelsunternehmen sagen, der stationäre Handel habe keine Zukunft. 7 von 10 sind aber auch der Meinung, der statio- näre Handel muss sich neu erfinden. 68 Prozent sind der Ansicht, der stationäre Handel könne mit den günstigen Preisen im Internet nicht mithalten, und 54 Prozent meinen, virtuelle Einkaufserlebnisse mit AR und VR werden dem stationären Handel immer mehr Konkurrenz machen. Bitkom-Hauptge- schäftsführer Dr. Bernhard Rohleder konstatiert: „Der stationäre Handel ist unter Zugzwang. Er ist nach wie vor ein wichtiges Standbein für die Unternehmen in Deutschland, braucht aber dringend innovative Ideen. Digitale Services können hier ein Baustein sein, um den stationären Handel für Ver- braucherinnen und Verbraucher attraktiv zu halten und die Vorteile aus beiden Vertriebswegen zu verbinden.“ N ebenbei bemerkt: Schon seit gefühlt ewigen Zeiten steht fest, dass sich US-Trends in Europa und hier wiederum besonders in Deutschland fortsetzen, mal mehr, mal weniger schnell. Einer der Trends zu unserem Thema: Die Wiederauferstehung der typischen Malls, jener Einkaufscenter mit den immer gleich gestalteten Filial-Niederlassungen mehr oder weniger bekannten Marken. Nach Jahren des Abschwungs heißt es jetzt wieder „GO“ in Großbuchstaben. V orbei die traurigen Zeiten, in denen mit Packpapier verklebte Schaufenster die wenigen Mall- Besucher verschreckten. Laut Tom McGee, Vorsitzender des ICSC (International Council of Shopping Centers), sprechen vor allem drei Faktoren für die Renaissance der Einkaufszentren: mehr lokale Angebote, also weniger Immer-Gleich-Artikel über alle Landesgrenzen hinweg, mehr Unterhaltung und auch Restauranterlebnisse für ältere, jüngere und ganz junge Kunden. Der Center-Manager hat außerdem herausgefunden, dass im letzten Jahr 235 Millionen US-Konsu- menten shoppen wollten, 204 Millionen im stationären Handel! Hier treffen sie auf hochmotivier- tes Verkaufspersonal, das sich über zunehmende Kundenfrequenz freut. Sonia Lapinsky von der Beratungsagentur AlixPartners weiß, dass es vor allem „die Uniformität der Riesencenter“ war, die Besucher abgetörnt haben. In die neuen Malls kämen jetzt verstärkt sogar Digitalketten, mit bes- tem Beispiel ging hier, mal wieder, Jeff Bezos (Amazon) voran, als er für schlappe 13,7 Milliarden Dollar die Bio-Supermarktkette Whole Foods mit ihren rund 500 Filialen übernahm. Volker Wachs

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