Ce & Trade DigitalMarkt Juni/Juli 2021
CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 5 ZIELSCHEIBE 6-7/2021 Verlag P.O.S. Media GmbH Postfach 110932, 40509 Düsseldorf Telefon + 49 211 8284700 ce.info@ce-trade.de www.ce-trade.de www.hometec.de Chefredaktion Peter Lanzendorf Consumer Electronics, Home Appliances peter.lanzendorf@ce-trade.de Volker Wachs Foto + Digital Imaging Energie+Licht volker.wachs@ce-trade.de Redaktion Österreich Dr. Ludwig Flich Bäckerstraße 14, A-1010 Wien Tel./Fax +43 1 94 606 42 ludwig.flich@chello.at Redaktion Schweiz Martin Sigrist Seefeldstrasse 219, CH-8008 Zürich Telefon + 41 1 383 06 33 Fax +41 1 383 89 79 martin.sigrist@ce-trade.ch Mitarbeiter Ulf Schneider Autoren in dieser Ausgabe Hans Zippert, Orion Dahlmann Grafik und Layout Grit Röscher, Grenzach www.werbewerkstatt-röscher.de Gültig ist die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2021 Erscheinungsweise 10 Ausgaben p. a. Abonnement Jahresabonnement 27,- Euro Druck druckriegel GmbH, Frankfurt Haftung Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Datenträger wird keine Haftung übernommen. Für mit Namen oder Signatur gekennzeichnete Beiträge übernimmt die Redaktion ausschließlich die presserechtliche Verantwor- tung. Für den Fall, dass Beiträge oder Informatio- nen unzutreffend sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Urheberrecht Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung sowie Speicherung (auch auszugsweise) sind ohne schrift- liche Genehmigung des Verlages nicht gestattet. Verbreitete Auflage 14.557. 4. Quartal 2020 Verkaufte Auflage 9.106. 4. Quartal 2020 Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf D ie Entwicklung ist geradezu dra- matisch. High Fidelity hat in den vergangenen vier Jahren extrem an Stückzahlen und Umsatz verloren. Gingen 2018 noch 670.000 Ein- zelkomponenten mit einem Umsatz von 220 Millionen Euro über die deutschen Ladentische, so waren es 2020 nur noch 187.000 Geräte mit einem Umsatz von 187 Millio- nen Euro. Der Umsatzverlust wäre noch deutlich höher ausgefallen, doch die Käufer von HiFi Einzelkom- ponenten gaben mehr für ihre Geräte aus. Im vergangenen Jahr gegenüber 2019 war es ein Plus von 15,3 Prozent. Doch auch das ist kein Grund zur übermäßigen Freude, denn der Durchschnittspreis für HiFi Einzelkomponenten liegt bei mickrigen 356 Euro. Zum Vergleich, Ende der 70er Jahre kostete eine Anlage vom Edelhersteller Marantz mit der legendären 510 M Endstufe 4.500 Mark, und Anfang dieses Jahrhunderts konnte Pioneer für seinen Susano Multimedia-Receiver noch 7.500 Euro verlangen. D och die Zeiten waren dank Steve Jobs leider endgültig vorbei, als der Apple-Gründer am 23. Oktober 2001 den ersten iPod mit 5-GB-Festplatte vorstellte. Endlich gab es mobile Speicherkapazität und eine recht beachtliche Klangwiedergabe. Der näch- ste Angriff auf die klassische High Fidelity kam erneut aus dem Apple Hauptquartier in Cupertino am 9. Januar 2007. Apple stellte das iPhone vor, praktisch die Fortsetzung des iPods, jetzt aber auch mit Mobiltelefon. Die Gemeinde war und ist begeistert, und seither gehören Kopfhörer wie Hemd und Bluse zum täglichen Outfit. Nun gut, heute be- herrscht nicht mehr nur Apple diesen Markt, Samsung hat auch ein Wort mitzureden. Wichtig aber ist, Musik wird heute mit dem Smartphone und Kopfhörern konsumiert. U nd genau jetzt bin ich beim eigentlichen Thema. Es gibt kein High Fidelity mehr, und damit gibt es auch keinen Grund mehr, HiFi-Komponenten zu kaufen! Musik ist heu- te digital manipuliert. Um Speicherplatz und Bandbreite zu sparen, wird die eigentliche Musik in Bits und Bytes umgewandelt, auf das Wesentliche reduziert und dann bei der Wiedergabe, banal gesagt, wieder aufgeblasen. Dazu bedarf es außer ein paar Compu- ter-Chips nicht viel mehr als einen schwachbrüstigen Verstärker und einen portablen, Akku-versorgten Mobillautsprecher. Fertig ist die Musikunterhaltung im Digital-Zeitalter. H ier kommt ein weiterer Gegner des HiFi-Gedankens ins Spiel. Immer neue Audio-For- mate. HiFi-Receiver kauften sich die Kunden, um Musik- und Video-Content einfach und qualitativ hochwertig an TV-Display und Lautsprecher oder Surround-System zu ver- teilen. Doch neue Sound-Formate und HDMI-Protokolle ließen Lautsprecher verstummen oder der Bildschirm blieb schwarz. Spezialist für diese Zwangsabschaltung ist beispiels- weise Magenta-TV der Telekom. Das Signal der 401 Magenta-Box können sehr viele HiFi- Receiver nicht mehr verarbeiten, eine Lösung der Telekom ist nicht geplant. D ann kam von den TV-Herstellern die letzte Breitseite gegen den Kauf von HiFi-Recei- vern und Lautsprechern. Die Soundbar sollte beides überflüssig machen, und damit war und ist die Industrie auch recht erfolgreich. Soundbars mit eigenen Endstufen haben heute neben mobilen Lautsprechern die Musikunterhaltung übernommen, und wenn es ganz kompakt sein soll, gibt es ja auch noch Amazon Alexa. D och ich höre noch immer lieber wirkliche High Fidelity, den natürlichen Klang, mit Vinyl-Platten und der Kombination von Micro-Plattenspieler, Dynaudio Tonarm und Tonabnehmer, Susano-Verstärker und Bose 901, völlig analog. Peter Lanzendorf High Fidelity ist tot, natürlichen Klang will keiner mehr hören Quo Vadis High Fidelity
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