CE&TRADE digitalMarkt Juni 2023
CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 5 ZIELSCHEIBE 6/2023 Verlag P.O.S. Media GmbH Postfach 110932, 40509 Düsseldorf Telefon + 49 211 8284700 ce.info@ce-trade.de www.ce-trade.de www.hometec.de Chefredaktion Peter Lanzendorf Consumer Electronics, Home Appliances peter.lanzendorf@ce-trade.de Volker Wachs Foto + Digital Imaging Energie+Licht volker.wachs@ce-trade.de Redaktion Österreich Dr. Ludwig Flich Bäckerstraße 14, A-1010 Wien Tel./Fax +43 1 94 606 42 ludwig.flich@chello.at Redaktion Schweiz Martin Sigrist Seefeldstrasse 219, CH-8008 Zürich Telefon + 41 1 383 06 33 Fax +41 1 383 89 79 martin.sigrist@ce-trade.ch Autoren in dieser Ausgabe Hans Zippert, Orion Dahlmann Grafik und Layout Grit Röscher, Grenzach www.werbewerkstatt-röscher.de Für das Schreiben und die bessere Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen sowie einzelnen Haupt- wörtern oft die männliche Variante verwendet. Die Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung im- mer für alle Geschlechter; die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung. Gültig ist die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2023 Erscheinungsweise 9 Ausgaben p. a. Abonnement Jahresabonnement 27,- Euro Druck druckriegel GmbH, Frankfurt Haftung Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Datenträger wird keine Haftung übernommen. Für den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffend sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Urheberrecht Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung sowie Spei- cherung (auch auszugsweise) sind ohne schriftliche Genehmigung des Verlages nicht gestattet. Verbreitete Auflage 12.245. 4. Quartal 2022 Verkaufte Auflage 8.250. 4. Quartal 2022 Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf Berlin Photo Week vorüber – keine Fortsetzung geplant E s begann im Jahr 2018 recht vielversprechend, setzte sich 2020 auch noch glücklich fort, endet im Mai 2023 abrupt und ziemlich deprimierend. Die Rede ist von der sogenannten Berlin Photo Week (BPW), sogenannt deshalb, weil die Veranstaltung nie eine Woche, sondern stets nur drei oder vier Tage dauerte. Aktuell: Die Week wird nochmals verkürzt, genauer ge- sagt auf null Tage. Die Messe Berlin, seit 2020 zusammen mit der IMH Imaging Media House GmbH & Co. KG sowie dem BPW-Gründerteam Veranstalter des Events, zog jetzt die Reißleine. O ffiziell heißt es schlicht, dass die Schau „aus wirtschaftlichen Gründen“ nicht fortgeführt wird. Und, deutlicher, „die Entwicklung der Veranstaltung führte leider nicht zu dem not- wendigen wirtschaftlichen Ergebnis, so dass wir uns gemeinsam mit den Anteilseignern der BERLIN PHOTO WEEK zu diesem Schritt entschlossen haben.“ Nun lassen Formulierungen wie „wirtschaftliche Gründe“ natürlich jede Menge Raum für reichlich Spekulationen, die Kernfrage bleibt: Woran liegt es konkret? D a gibt es in der Tat einiges zu mutmaßen. Der wahrscheinlich wichtigste Grund für das plötzliche Aus: die Insolvenz des BPW-Gründungsunternehmens EyeEm am 4. April. Diese Firma mit dem komischen Namen erfand die Week Anno 2018 und holte zwei Jahre später die Messe Berlin und die IMH als Mitveranstalter ins Boot. Das zunächst ziemlich plausibel klingen- de Ziel der Kooperation: Mit aktiver Hilfe, sprich spendierfreudigem Sponsoring der Fotoindu- strie, sollte mit Ausstellungen und Veranstaltungen im Stadtgebiet die Week weiterentwickelt werden. Offizielle Ankündigung der IFA: „Berlin wird starke Impulse für Imaging in die ganze Welt senden – gesellschaftlich, wirtschaftlich und kulturell.“ Die wunderbare Welt der Fotografie sollte zu den Menschen kommen, nämlich ins Stadtzentrum, den Weg zum stets überlaufenen Messegelände (das waren noch Zeiten ...) sollten sich die Lichtbildbegeisterten sparen können. Die Planungen für die Photoweek 2020 nahmen zügig Fahrt auf. D ann kam Corona, dann kam der große Regen. Und dann kam kaum noch jemand. Kein An- lass für Häme: Mit der Pandemie hatte weltweit niemand gerechnet. Also keine reguläre IFA, keine Week in 2020. Jetzt aber volles Rohr für 2021. Als Week-Veranstaltungsort war die Arena Berlin fest gebucht, die Hallenfläche ebenso fest verplant, die Vorträge und Bilderschau- en rundum organisiert. Doch die Hartnäckigkeit des Corona-Virus machte auch jetzt wieder einen dicken Strich durch die Week-Wirklichkeit: Keinerlei Fotoschau in der Arena, eingerichtet wurde hier vielmehr das größte Impfzentrum der Hauptstadt. N icht wirklich ein Problem für die Mega-City. In Berlin öffnen gefühlt täglich mindestens zehn neue und stets superoriginelle Event Locations ihre meist deutlich angeknabberten Tore. Vermarktet von cleveren Agenturen, die prächtig an der schnellen Müllbeseitigung und dem bunten Aufpeppen von Trümmergrundstücken verdienen. Auch die BPW konnte kurzfristig aus- weichen auf das Open-Air-Gelände Haubentaucher. Im Grunde nett gemeint, doch dann kam der erwähnte lästige Regen. Das Areal besteht zum größten Teil aus einem Riesenschwimm- becken, bei Dauerberieselung von oben zeigt das Ganze wenig Charme, von fotogenem Stil und unverwechselbarem Charakter ganz zu schweigen – egal, ob ausgezeichnete Lichtbilder oder hippe Fototechnik gezeigt werden sollen. Kein Glück gehabt, und dann kam auch noch Pech da- zu; auf jeden Fall schade für die vielen Mitmacher mit ihren oft frischen Ideen, die hier tatsäch- lich kollektiv ins Wasser fielen. I m letzten Jahr konnte die Berlin Photo Week dann doch noch die 20.000 Quadratmeter große Arena Berlin für ihr Konzept nutzen. Fachvorträge, Bilderschauen, Fotoabenteuer, Mo- tivlandschaften – Aktionen rund um die Profi- und Hobbyfotoszene, für jeden etwas, das keinem so richtig gefallen hat. Und zu wenig Impulse, um in 2023 eine prosperierende Fortsetzung zu finden. D och selbstverständlich gibt die Imagingbranche nicht so ohne Weiteres auf. Hamburg will zeigen, wie man es besser macht. Messedirektor Bernd Aufderheide hat mit tatkräftiger Unterstützung von Photoindustrie-Verbandsgeschäftsführer Christian Müller-Rieker – die beiden kennen sich bestens seit Aufderheides photokina-Jahre in Köln – den neuen Hamburg-Event PHOTOPIA ins Leben gerufen. Immerhin schon die dritte PHOTOPIA wird vom 21. bis 24. Sep- tember 2023 in Hamburg stattfinden, dazu kann man nur reichlich Glück und jede Menge Er- folg wünschen. Das sei auch dem Hamburger Messechef gewünscht, der sich Ende des Jahres von der Event Location verabschieden wird. Volker Wachs
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