CE&TRADE DigitalMarkt Juni 2024

16 CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de IFA 2024 6/2024 Berlin wieder vertreten sein? „Stand jetzt, auch wenn noch offiziell einige Verträge fehlen, sieht es so aus, als ob die relevanten Brands vor Ort sein werden.“ „Wir haben gerade in Turin einen Realitätscheck gehabt. Dort habe ich vor internationalen Händlern gespro- chen und sehr gutes Feedback erhal- ten. Anfang und Mitte Juni bin ich dann auf Pressetour in Tokio, Taipeh und Seoul unterwegs. Wir spüren: Das Interesse, aber auch die Erwartungen an uns sind naturgemäß hoch, aber das ist ja auch gut so.“ Bisher herrscht besonders in Ko- rea noch keine Jubelstimmung für eine IFA nach den letzten beiden mageren Jahren. „Aber wir hören in den Gesprä- chen, dass die Unternehmen eine riesi- ge Chance sehen, weil die IFA in den Köpfen der Koreaner ein Partnertreffen ist. Dort kommen viele Händler zusam- men, und darum geht ihnen vor allem.“ Wird die Medienpräsenz besser? Auch schon vor Corona war die Me- dienpräsenz der Messe eher mäßig, wenige TV-Berichte und ein oder maximal zwei Artikel in den größeren Printmedien. Die IFA wurde schlecht kommuniziert. Aber wenn die End- kunden nur wenig über die IFA mit ihren tollen Produkten hören, sehen und lesen, wird bei ihnen kein Inte- resse und vor allem keine Kaufbereit- schaft generiert. Das will das IFA Management in diesem Jahr verbessern: „Wir haben unsere PR-Abteilung neu aufgestellt und neben der Optimierung der in- house PR eine tiefgreifende Strategie für globale und europäische Medien, gemeinsam mit starken Agenturpart- nern. Dazu gehören auch strategische Partnerschaften, regelmäßige Presse- Updates und damit auch der Ausbau eines journalistischen Netzwerkes und das Überzeugen mit Inhalten. Aktuell sind wir in guten Gesprächen mit den relevanten Medienhäusern für Radio und TV. Zudem werden tagesspiegel und Handelsblatt auf eigener Bühne direkt von der IFA berichten.“ In der Kommunikation gewinnen die sozialen Medien immer mehr an Bedeutung, und hier haben Lindner und seine Mannschaft sich genauer angesehen, wie man digital die Leute ansprechen kann. „Wir werden in den sozialen Medien besser agieren müssen und Inhalte zielgruppenorientiert anpas- sen. Logischerweise müssen die In- halte bei LinkedIn andere sein als bei Instagram, bei Facebook oder bei Twitch, und da haben wir schon einen großen Schritt nach vorne gemacht, dass wir einfach zielgruppenorientier- te Inhalte machen, die ausgespielt werden.“ Wie wichtig sind Influencer? Influencer sind die neuen Kommu- nikatoren, werden sie für die IFA eingesetzt werden? „Influencer-Kom- munikation und -Marketing haben enorm an Bedeutung gewonnen und sind größer denn je. Trends, auch bei digitalen und sozialen Medien, kommen und gehen, aber Influencer Marketing wird bestehen bleiben. Das zeigen auch andere Formate, wie OMR (Online Marketing Rockstars Festival), das GreenTech Festival, wo wir uns in diesem Jahr als IFA ein eigenes Bild gemacht haben. Aber auch die Gamescom oder die DMEXCO zeigen Jahr für Jahr, wie relevant passgenauer Content für die jüngeren Generationen ist, der weit mehr als pures Marketing, sondern beispielsweise für die GenZ als jour- nalistische Nachrichtenquelle ver- standen wird. Also ja: Wir werden hier einiges zeigen und bewegen. Das sieht man ja auch im Hinblick auf die neuen Themenzuschnitte, wie der Bereich KI, Nachhaltigkeit, Digital Health oder aber Content Creation.“ Wird Berlin zur IFA-Stadt? In früheren Jahren hatte die IFA- Stimmung ganz Berlin erfasst, man konnte die Messe spüren, doch in den vergangenen Jahren wussten selbst so manche Taxifahrer nicht, was auf dem Messegelände stattfand. Wird Berlin in diesem Jahr wieder zu einer IFA-Stadt? „Wie haben in Berlin ein Pro- blem, der CE-Einzelhandel ist in der Stadt und auch im Umland so gut wie nicht vorhanden, MediaMarkt/ Saturn dominieren hier. Sie errei- chen im Monat eine nahezu sechs- stellige Kundenfrequenz in ihren 40 Märkten im Großraum Berlin. Dort müssen wir sichtbar sein, denn dort erreichen wir den Kunden, der an unserer Branche Interesse hat, ihn wollen wir über die IFA und die neu- en Produkte informieren. Wir haben eine Kooperation, die es jahrelang nicht mehr gab, es wird auch einen Flyer geben, der unter dem Aspekt IFA-Neuheiten läuft und das finde ich sehr gut, weil der Marktführer eben erkannt hat, dass er das Thema IFA 100 als Marketingaktion einset- zen kann.“ Entsprechend gespannt dürfte die Branche deshalb auch auf die Keynote von Dr. Karsten Wild- berger, CEO von CECONOMY und MediaMarkt/Saturn, auf der IFA in diesem Jahr sein. Weitere Aufmerksamkeit will die IFA 100 mit Logos am Berliner Flughafen BER sowie in den S-Bah- nen erregen. Alles wunderbar, doch wir woll- ten von Leif Lindner auch Argumen- te hören, warum der Handel, dem das Geld nach zwei Jahren Flaute so langsam ausgeht, nach Berlin fahren sollte. „Natürlich ist es wahr, TV-Neuhei- ten werden im Frühjahr vorgestellt und nicht erst auf der IFA im Früh- herbst. Aber ich habe schon von ei- nigen Firmen vernommen, dass auch zur IFA Neuheiten kommen werden. Da ist einiges zu erwarten. Ich glau- be, es gibt keine bessere Möglichkeit, sich auf der IFA eine Übersicht zu verschaffen. Wenn man in dieser Branche arbeitet, dann darf man die Messe einfach nicht verpassen, wenn man up to date bleiben möchte.“ Um Kaufin- teresse zu generieren, müssen die Kunden über neue Produk- te, techno- logische Ent- wicklung und Innovationen von den Print- medien und in den TV-Pro- grammen in- formiert wer- den. Das war in den letzten Jahren aber sehr schlecht. Die neuen IFA-Manager wollen das mit einer bes- seren Kom- munikation und Koopera- tionen besser machen, als ihre Vorgän- ger.

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