CE&TRADE DigitalMarkt März/April 2023

15 CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 3-4/2023 TV + VIDEO ein Printanteil hinzu. Die dafür erforderlichen Daten werden em- pirisch ermittelt. Ich gebe nur vor, wen ich erreichen möchte und bekomme dann vorgeschlagen, in welchen Medienmix wir uns begeben müssen, und dies sogar mit einer Budgetempfehlung, um die Reichweite in der angepeilten Zielgruppe zu maximieren.“ Eine solche Kundenansprache mag bei dem kleinen Freestyle Projektor, Smartphones oder Kopfhörer recht gut funktionie- ren, doch wir wollten von Mike Henkelmann auch wissen, ob mit den verschiedenen Kanälen der Sozialen Medien auch das Stand- bein des Handels, Fernsehgeräte, verkauft werden können. „Also bei TV-Geräten befinden wir uns in einer älteren Zielgruppe, aber wir schauen uns auch ganz ge- nau an, wie Marktanteile sich auf welche Altersgruppen verteilen. In jüngeren Zielgruppen haben wir ei- ne sehr hohe Markenbekanntheit und eine starke Affinität zur Mar- ke, das ist in älteren Zielgruppen nicht so. Zudem muss ich zwischen Premium- und nicht Premium-TV unterscheiden. Wenn ich einen Premium-TV über 1.500 Euro ver- kaufen will, beispielsweise einen Frame, muss ich viel weiblicher in der Ansprache sein. Hier muss ich vielleicht stärker in Print gehen, also Lifestylemagazine und weite- re. Wenn ich Menschen in andere Zielgruppen ansprechen will, muss ich auch bei TV den Mix verän- dern. Aber mittlerweile ist Social Media immer ein fester Bestand- teil, egal welche Altersgruppe ich ansprechen will, ohne Soziale Me- dien geht es nicht mehr! Aber die Frage ist letztlich das Budget-Volu- men, das ist endlich, also, wo gehe ich rein? Hier bieten die Sozialen Medien weitere Vorteile, ich sehe genau, was in den unterschiedli- chen Medien passiert, ich kann die Nutzung exakt messen. Wenn ich heute dagegen Spots im TV schalte, muss ich fragen, hat es ge- holfen oder nicht? Man gibt im TV Millionen Euro aus und kann nicht direkt ableiten, wie viele Geräte mehr wir dadurch verkauft haben. Das funktioniert nicht. Anders in digitalen Kampagnen, da kann man die Ketten schon besser nach- vollziehen, und wie dieser Einsatz mit Verkäufen konvergiert.“ Das alles ist doch nur eine theo- retische Sammlung und Auswer- tung von Daten, welche Indizien zeigen Ihnen, dass der Käufer über Sozialen Medien angespro- chen und überzeugt wurde? „Das können wir nur im eigenen Haus sehen, da könnenwir zu 100% nachvollziehen, wo der Käufer sich über das Produkt informiert hat und woher er kommt. Also man macht Bannerwerbung auf einer Seite, und wenn der Kunde da draufklickt, weiß man, dann wird er zu uns auf die Webseite verlinkt, beispielswei- se samsung@com, dort informiert er sich. Er kann dann wieder wegge- hen und zu Media Markt oder Ex- perten oder einem anderenHändler gehen, um dort das Gerät zu kaufen, oder er kauft es direkt im Samsung E-Store. Und wenn er es bei uns di- rekt online kauft, können wir den gesamt Ablauf nachvollziehen. Wir können sozusagen die Customer Journey sehen, und wir können auch sehen, wo sie konvergiert und wie die konvergiert. Man kann den Weg zur Kaufentscheidung absolut nachvollziehen.“ Da wären auch noch die Influen- cer, welchen Einfluss haben sie? Es ist immer schwer, diesen Be- griff abzugrenzen, das sage ich ganz offen. Man muss sehr stark aufpassen, wie man dieses Mittel einsetzt. Sie sind wichtig, weil sie der Orientierung dienen, also für eine junge Zielgruppe. Also was ist ein Influencer? Ich sage jetzt mal so, auch StiWa ist ein Influ- encer, weil sie was beeinflusst auf Grund ihrer Begrifflichkeit. Also ich glaube, dass ein junger Mensch sich viel stärker von Influencern beeinflussen lässt, als ein älterer Mensch, der aber kann auch be- einflusst werden. Er liest über ein neues Produkt, sieht es im TV oder – und hier sind wir wieder beim Ausgangspunkt – sieht etwas über ein interessantes Produkt im Internet. Es gibt ja so eine Pha- lanx an Produkten. Mittlerweile braucht man Orientierung. Wer gibt mir diese Orientierung? Man hat einmal die Bewertungen, die immer relevanter werden, neu- deutsch Reviews. Was sind die Kunden-Erfahrungen mit diesem Produkt? Wer hat dazu was gesagt? Das ist sehr relevant bei der Kauf- entscheidung. Dann ist die Frage, hat da ein Magazin, das ich kenne auch eine Bewertung? Das sind für mich Entscheidungskriterien, das Orakel, bevor ich mir irgendein Produkt kaufe. Mein Sohn macht das anders. Er befragt andere Ora- kel. Der guckt mal, ob er dem Typ, Influencer wie auch immer, folgt, ihn kennt und wie dieser das Pro- dukt hypt, also lobt oder bevor- zugt. Und deswegen finde er es cool, das auch haben zu müssen, weil es cool ist, es zu haben. Und dieser Coolnessfaktor, das ist die Emotionalität versus Rationalität. Das heißt, wenn ich heute Influen- cer sehe, stellt sich die Frage, ist es die emotionale Beeinflussung des Kunden – Oh, cool, hat er – oder ist es die rationale Beeinflussung, Zahlen, Daten, Fakten, Specs etc.. Je teurer das Produkt wird, desto größer ist die Ratio. Auch weil die Zielgruppe älter ist.“ Das Maß für Einfluss und Quali- tät eines Influencers ist die Zahl seiner Follower. Ab wieviel wird ein Influencer für Sie interessant? „Nehmen wir einen Influencer mit 200.000 Followern, wow! Doch ich weiß nicht, wer das ist, wer folgt dieser Person und warum! Weil sie die Person cool finden, weil sie sie mal gelikt ha- ben oder weil sie ihre Darstellung cool finden? Ich habe also über die Reichweite und die Qualität wenig Information. Da kann man viel Geld versenken. Es ist auch eine Frage der Person. Beispiels- weise Fußballprofis, die kommen ja heute immer wieder. Schwein- steiger spricht Fußballfans an, und die sind TV affine Menschen, die brauchen das große Bild. Das könnte vielleicht zu unserer Kam- pagne passen. Aber man kann auch in eine andere Richtung ge- hen. Es gibt viele kleine Influen- cer, Mini- und Macro-Influencer, die nicht allzu viele Follower ha- ben, aber dafür eine große Breite als Zielgruppe abdecken. Und das ist so ein bisschen die Strategie, die wir gehen. Wir wollen die Reichweite maximieren, also die Zielgruppe maximieren und wol- len über diese Art junge Men- schen ansprechen. So gesehen sind Influencer je nach Zielgruppe ein kleinerer oder größerer Bau- stein im Medienmix.“ Frauen entscheiden – bei designorientierten TV-Geräten wie hier dem Samsung Frame, ist es wichtig, weibliche Zielgrup- pen beispielsweise über Lifestyle-Magazine zu erreichen. Perfekt für die Jungen – der Freestyle Projektor ist besonders bei der jungen Zielgruppe erfolgreich. Deshalb wird das mobile Gerät erfolgreich in den Sozialen Medien präsentiert.

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