Ce-Trade DigitalMarkt Mai 2020
CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 5/2020 7 AKTUELL D ie Corona-Krise hat unse- ren Alltag in den letzten Wochen völlig verändert. Die drei Worte „Bleiben Sie gesund“ ergänzten im E-Mail-Verkehr die Standardformel „Mit freund- lichen Grüßen“. Wie prägt uns diese Ausnahmesituation? Eine Studie von infas quo im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungs- systeme hat dies in einer reprä- sentativen Onlineumfrage unter 1.475 Personen in Deutschland untersucht. Es überrascht nicht, dass die große Mehrheit der Bun- desbürger die Situation sehr ernst nimmt. Dies spiegelt sich auch im Bezahlverhalten wider: An der Kasse führt es zum Beispiel dazu, dass eher zur Karte gegriffen wird. Während sich aktuell knapp jeder Zweite um die eigene Ge- sundheit sorgt (42 Prozent), liegt diese Zahl bei nahestehenden Personen höher: Um Familien- angehörige und Freunde sorgten sich über die Hälfte (56 Prozent) der Befragten. So werden auch die von der Bundesregierung ver- ordneten Schutzmaßnahmen von einem Großteil (73 Prozent) der Befragten derzeit für sinnvoll ge- halten. Der Schutz gegenüber den Mitmenschen wird auch beim Be- zahlen an der Kasse sehr ernst ge- nommen: So kommen die meisten Kunden demWunsch des Handels nach und zahlen aus Rücksicht auf das Kassenpersonal mit Karte. 41 Prozent aller Befragten geben an, jetzt häufiger mit ihrer Girocard zu bezahlen als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Zählt man die Kreditkarten da- zu, setzen 57 Prozent aktuell vermehrt auf die Kartenzahlung. Gleichzeitig wird derzeit auf Bar- geld eher verzichtet: 47 Prozent der Befragten haben ihren Bar- geldeinsatz neuerdings deutlich reduziert. Diese Veränderungen sind in allen Alterssegmenten nahezu gleich stark ausgeprägt. Selbst mehr als ein Drittel (38 Prozent) der älteren, meist bar- geldaffineren Kunden ab 60 Jah- ren greift aktuell zur Girocard. 41 Prozent setzen weiterhin auf Scheine und Münzen. Immer mehr Personen er- kennen die Vorteile der berüh- rungslosen Bezahlverfahren. Eine Mehrheit (55 Prozent) der Be- sitzer einer Girocard-kontaktlos geben an, das berührungslose Be- zahlen derzeit verstärkt zu nutzen. Jeder Zweite (52 Prozent) möchte die kontaktlose Karte zudem in Zukunft (noch) häufiger einset- zen. Auch das Bezahlen mit dem Smartphone wird für Kunden in- teressanter. Knapp jeder Fünfte (17 Prozent) kann sich aktuell vorstellen, in Zukunft mit der Girocard auf seinem Smartphone zu bezahlen. Der Anteil der Jün- geren liegt hier erwartungsgemäß höher, nämlich bei 23 Prozent, während immerhin 12 Prozent der über 60-Jährigen sich dies ebenfalls vorstellen können. Die Gründe für die Verän- derung an der Kasse sind viel- fältig: Hygiene-Aspekte stehen momentan besonders im Vorder- grund und werden von über der Hälfte (56 Prozent) als Grund für eine verstärkte Kartenzahlung genannt. Weitere Gründe sind „weil mich mein Händler darum bittet“ (44 Prozent). Übrigens äu- ßern alle Befragten eine generelle Bereitschaft, ihr Verhalten zum eigenen Schutz und zum Wohl anderer anzupassen. www.initiative-dz.de Aus Rücksicht auf Kassenpersonal: Mehr Kartenzahlungen in diesen Zeiten M ehr als jeder fünfte Deut- sche (21,6 Prozent) hat schon einmal ein Produkt ge- kauft, weil er es zuvor bei einem Influencer gesehen hat. Das hat eine Befragung von 1.068 reprä- sentativ ausgewählten Deutschen durch den Bundesverband Digi- tale Wirtschaft (BVDW) e.V. er- geben. Das bedeutet einen erneu- ten Anstieg der Kaufbereitschaft. In der Vorjahresstudie 2019 lag der Wert bei 19 Prozent. Davor noch bei 16 Prozent. Der Anteil derer, die sich an Werbung durch Influencer stören, ist allerdings ebenfalls leicht gestiegen. Erst- mals abgefragt wurde, ob Influen- cer Marketing glaubwürdiger sei als klassische Werbung wie TV, Radio oder Zeitung. Mehr als die Hälfte (51,2 Prozent) der jungen Erwachsenen finden Influencer glaubwürdiger, aber nur 10,7 Pro- zent der 55-64-Jährigen stimmen dem zu. Die neuen Ergebnisse der jährlichen BVDW-Studie zu In- fluencer Marketing zeigen, dass die YouTuber, Instagramer, Blog- ger & Co. ihren Einfluss auf ihre Zuschauer noch einmal erhöhen konnten. 21,6 Prozent der über 1.000 Befragten gaben an, bereits Produkte gekauft zu haben, weil sie diese zuvor bei einem Influen- cer sahen. Dabei spielt das Alter der Zuschauer eine große Rolle. Denn ganze 52,6 Prozent der 16-24-Jährigen sagten aus, dass sie bereits ein durch Influencer beworbenes Produkt gekauft ha- ben. Bei den 25-34-Jährigen sind es nur noch 39,5 Prozent und bei den 45-54-Jährigen nur noch we- niger als jeder Zehnte (7,5 Pro- zent). Die aktuell durch das Coro- navirus ausgelöste Wirtschafts- krise bedeutet erstmals auch eine Umsatzbedrohung für Influencer. „Sobald sich die Wirtschaft er- holt, werden Werbungtrei- bende aber auch wieder die Influencer in ihrem Mar- keting-Budget berücksichti- gen, da sind wir uns sicher“, sagt Anke Herbener (MRM), Vizeprä- sidentin BVDW. www.bvdw.org O b als Ersatzgerät oder wegen der vielen gespeicherten Fotos: Die Bundesbürger horten aktuell insgesamt 199,3 Mil- lionen alte Smartphones oder Handys ungenutzt in Schränken oder Schubladen. 2018 waren es 124 Millionen Alt-Geräte, im Jahr 2015 noch 100 Mil- lionen und 2010 sogar nur 72 Millionen alte Mobiltelefone, die ungenutzt herumlagen. Ak- tuell besitzen 85 Prozent der Bundesbürger mindestens ein unbenutztes Handy oder Smart- phone. Bei 31 Prozent sind es zwei und bei 51 Prozent sogar drei oder mehr ausrangierte Mobiltelefone. Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Bundesbürger geben an, in der Vergangenheit schon einmal ein Handy oder Smartpho- ne entsorgt oder verkauft zu haben – 21 Prozent heben dagegen ihre alten Geräte ausnahmslos auf. Die Übrigen nutzen ihr Mobilgerät aktuell noch oder besitzen gene- rell keines. Und rund 50 Prozent der Befragten, die ausrangierte Smartphones ausnahmslos bei sich zu Hause aufbewahren, tun dies, um ein Er- satzgerät parat zu haben, falls das eigentliche Telefon kaputt geht. Stumm geschaltet 200 Millionen Alt-Handys in Deutschland INFLUENCER Legen zu
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