Ce&Trade DigitalMarkt Mai 2022
CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 5/2022 18 NEWS D er Foto- und Imaging-Markt zeigt sich im zweiten Pande- miejahr weiter rückläufig. Steigende Durchschnittspreise, die Aussicht auf Produktneuvorstellungen sowie wiederkehrende Fotoanlässe sollen der Branche in diesem Jahr trotz- dem positive Impulse geben. Auch Fotoprodukte bleiben bei den Kon- sumenten beliebt. Der Gesamtmarkt Digi- talkameras war im vierten Quartal 2021 deutlich rückläufig. Das zeigt sich in den vom Photoindustrie- Verband (PIV) und GfK veröffent- lichten Marktzahlen, die für 2021 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von rund 16,6 Prozent in der Menge und von rund 6 Prozent im Wert ausweisen. Allerdings setz- te sich der Trend zu mehr Qualität beim Kamerakauf sowie zu Investi- tionen im Bereich Bewegtbild fort. Das zeigte sich vor allem imSegment kompakte Systemkameras (CSC), dessen Wert im Vergleich zum Vor- jahr um rund 10,5 Prozent gewach- sen ist. Ein deutliches Nachfrageplus verzeichneten auch hochpreisige Objektive – insbesondere CSC – Objektive lagen hier weit oben auf der Wunschliste der Konsumenten. So legten CSC-Objektive sowohl in der Menge (+ 10,5 %) als auch im Wert (+ 23,4 %) zu. Auch der Verkauf von Sofortbildkameras und -filmen entwickelte sich weiterhin zufriedenstellend. Hier konnte das starke Umsatzniveau aus dem Vor- jahr trotz erschwerter Marktbedin- gungen gehalten werden. Im Sommer 2021 waren Marktteilnehmer noch davon aus- gegangen, durch das bevorstehende Weihnachtsgeschäft mit Mehrwert- Aktionen der Industrie und Ver- triebsmaßnahmen des Fachhandels zu einem positiven Jahresabschluss im Gesamtmarkt Digitalkameras zu kommen. Leider wurden diese Erwartungen bis auf einige Ausnah- men nicht erfüllt. Lieferengpässe vor allem bei hochpreisigen Model- len führten im Dezember 2021 beim Fotohandel zu Umsatzverlusten von bis zu 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit dem Aufkommen der neuen Sars-Cov-2-Variante Omi- kron deutete sich dieser Negativ- trend bereits zu Beginn des vierten Quartals an. Zum Nachfragerück- gang trug neben der mangelnden Verfügbarkeit von Modellen auch eine insgesamt rückläufige Ausgabe- bereitschaft der Konsumenten bei, da sich die Inflation und steigende Energiekosten negativ auswirkten. Dieser Trend betraf aber nicht nur die Foto- und Imaging-Branche: Der Gesamtmarkt für technische Konsumgüter ist im vierten Quartal ebenfalls deutlich zurückgegangen. Der Bereich Fotofinishing erwies sich auch im Jahr 2021 als verlässliche Konstante. Besonders im Weihnachtsgeschäft waren hochwertige Print-Produkte wieder stark gefragt. Das führte sowohl im Geschäftsfeld Fotobücher (+ 1,7 % imWert, rd. 315 Mio. Euro Umsatz) als auch bei Foto- artikeln wie Wandbildern, Kalendern, Grußkarten etc. (+ 9,3 % im Wert, rd. 398 Mio. Euro Umsatz) zu einem positiven Ergebnis im Geschäftsjahr 2021. Hier zahlte sich aus, dass Fotodienstleister frühzei- tig die Transformation in digitale Geschäftsmodelle vorangetrieben haben: Der allergrößte Teil der Fotoprodukte wird heute online oder mobil über Apps bestellt. Aufnahmegerä- te und Zubehör für Video waren 2021 gefragter denn je und sorgen für eine posi- tive Marktentwicklung. So stieg der Umsatz mit – ins- besondere hochpreisigen – Camcordern um 13 Pro- zent auf rund 37 Mio. Euro. Auch Steadicams wurden dank Vlogging und Co. weiterhin stark nachgefragt (+ 16,6 % imWert, rd. 28 Mio. Euro Umsatz). Social Media und Home- office stellen dabei den Bereich Foto/Video immer wieder vor neue Anforderungen, die von der Ima- ging-Industrie mit neuen, innovati- ven Produkten und Anwendungen für die junge und digitale Zielgruppe konsequent bedient werden. Die Marktentwicklung 2022 wird stark vom weiteren Ver- lauf der Pandemie abhängen. Wenn Lockdowns und Impfrückschläge ausbleiben, werden Fotoevents und -anlässe – wie Hochzeitsfeiern oder Fernreisen – wiederkehren und da- mit die Lust auf das Fotografieren fördern. Eines ist aber schon jetzt klar: Verbraucher werden auch 2022 bereit sein, ihr Geld für Premium- produkte auszugeben und dabei auch höhere Durchschnittspreise akzep- tieren. Deshalb geht die Branche für dieses Jahr von einem wertstabilen Markt aus. Die Tatsache, dass im- mer mehr Menschen Gefallen am Bewegtbild finden, sei es auf Vlog- ging-Ebene für Social Media oder als professionelle Filmemacher, wird weiterhin Hersteller und Händler motivieren, ihr Produktportfolio mittel- und langfristig an diesen Trend anzupassen, um sowohl neue als auch bestehende Kunden zu mo- bilisieren. www.piv-imaging.com Foto- und Imaging-Markt 2021 Viertes Quartal mit Verlust
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