Ce&Trade DigitalMarkt November 2021
CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 5 ZIELSCHEIBE 11/2021 Verlag P.O.S. Media GmbH Postfach 110932, 40509 Düsseldorf Telefon + 49 211 8284700 ce.info@ce-trade.de www.ce-trade.de www.hometec.de Chefredaktion Peter Lanzendorf Consumer Electronics, Home Appliances peter.lanzendorf@ce-trade.de Volker Wachs Foto + Digital Imaging Energie+Licht volker.wachs@ce-trade.de Redaktion Österreich Dr. Ludwig Flich Bäckerstraße 14, A-1010 Wien Tel./Fax +43 1 94 606 42 ludwig.flich@chello.at Redaktion Schweiz Martin Sigrist Seefeldstrasse 219, CH-8008 Zürich Telefon + 41 1 383 06 33 Fax +41 1 383 89 79 martin.sigrist@ce-trade.ch Autoren in dieser Ausgabe Hans Zippert, Orion Dahlmann Grafik und Layout Grit Röscher, Grenzach www.werbewerkstatt-röscher.de Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dem Text auf weibliche und männliche Sprachformen verzichtet und das generische Maskulinum verwen- det. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlech- ter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Gültig ist die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2021 Erscheinungsweise 10 Ausgaben p. a. Abonnement Jahresabonnement 27,- Euro Druck druckriegel GmbH, Frankfurt Haftung Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Datenträger wird keine Haftung übernommen. Für mit Namen oder Signatur gekennzeichnete Beiträge übernimmt die Redaktion ausschließlich die presserechtliche Verantwor- tung. Für den Fall, dass Beiträge oder Informatio- nen unzutreffend sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Urheberrecht Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung sowie Speicherung (auch auszugsweise) sind ohne schrift- liche Genehmigung des Verlages nicht gestattet. Verbreitete Auflage 14.557. 4. Quartal 2020 Verkaufte Auflage 9.106. 4. Quartal 2020 Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf Missbraucht die Industrie den Handel für ihre Online-Geschäfte? D er Online-Handel blüht, und er hat durch Coro- na deutlich an Zuspruch gewonnen. Das ist für den Handel, sofern er nicht selbst online gegangen ist, sehr ärgerlich. Den Umsatz stecken andere ein. Entsprechend groß die Unmutsäußerungen unisono von Handel und Industrie. Online-Handel ist, sofern er nur von Discount-Plattformen betrieben wird, eine geschäftsschädigende Konkurrenz. Doch auch der On- line-Handel verändert sich und das mit dramatischem Einfluss auf den Fachhandel! E s begann schleichend mit zwei Herstellern, die sich vom Fachhandel die Voraussetzungen für ihre Onli- ne-Geschäfte bereiten ließen. Lautsprecher-Hersteller Sonos nutzte den Fachhandel, um die Bekanntheit seiner Marke zu etablieren und zu steigern. Es ist eine Tatsache: Der Fachhandel und seine PoS-Mitarbeiter haben Sonos in Deutschland erst zur Marke gemacht und ihr das gewünschte Image verschafft. Jetzt hat es den deutlichen Anschein, als wolle Sonos in Zukunft auf den Fachhandel verzichten und seine Lautsprecher direkt vermarkten. Die Besucher der Sonos-Website werden zum sofortigen Online-Kauf animiert. D ie zweite Marke, die sich für ihren Start auf dem deutschen Markt ebenfalls des Fachhandels be- diente, ist Dyson. Hier steht der direkte Online-Verkauf an erster Stelle im Marketing. Eine große TV-Kampagne im September und Oktober endete mit der Aufforderung: „Direkt bei denen kaufen, die es gemacht haben“. Noch unverblümter und direkter kann man dem Fachhandel nicht sagen, wir brauchen Euch nicht mehr! D och auch die Großen der Branche zeigen ein deutliches Interesse an einer Vermarktung „Direct to the Customer“. Hier aber geht man subtiler vor. Um dies zu erkennen, muss man sich näher mit deren Marketing-Aktivitäten befassen. Die Unternehmen haben ihre klassischen Werbeaktivitäten wie Printwerbung oder TV-Spots radikal eingeschränkt. Der Schwerpunkt hat sich deutlich zum Influ- encer-Marketing verschoben. Das Argument: Nur so könne man jüngere Zielgruppen erreichen, denn die bewegen sich weitestgehend nur noch im Internet. Daran ist mit Sicherheit etwas dran, denn TV und Print hat in den jüngeren Altersklassen so gut wie keinen Stellenwert mehr. Aber bei nicht weni- gen Herstellern führen die Influencer-Seiten direkt zur Online Verkaufsplattform. L orenz Huck, Chefredakteur von Markt intern Consumer Electronics, hat im Oktober die führenden Manager der größeren Marken zu diesem Thema befragt. Die Aussagen waren elegant formuliert und versuchten das Thema runterzuspielen. Eindeutig aber kann man herauslesen, entweder wird eine Direktvermarktung schon betrieben oder ist geplant; nachdenken darüber tun eigentlich alle. Dabei sind die Argumente, es handele sich nur um wenige Produkte oder vereinzelte Aktionen zu „Black Friday“ und der Woche rund um diesen Tag, wohl eher nur Kosmetik. Schon mittelfristig muss der Fachhandel davon ausgehen, dass so einige Hersteller sich zum direkten Konkurrenten für den Fachhandel entwickeln werden. Und genau das ist die große Gefahr. Haben sich Kunden bisher trotz Online-Angeboten für den Kauf im Ladengeschäft entschieden, weil sie Probleme vermeiden wollten, so könnten sie in Zukunft dem problemlosen und sicheren Kauf direkt beim Hersteller den Vorzug geben. U m dies in Bahnen zu lenken, die den Fachhandel vor weiterem Schaden bewahren, sind jetzt die Kooperationen gefragt. Nur sie haben noch die Macht, eine für beide Seiten vertrauensvolle Symbiose zu schaffen. Denn wenn dies nicht erreicht wird, sind die Tage des Fachhandels mit seinen Ladengeschäften gezählt. Flagship-Stores, wie sie Bose schon seit langem betreibt und die andere Hersteller etablieren, sind ein unübersehbares Zeichen für eine Gewinnoptimierung durch Ausschluss des Fachhandels. Peter Lanzendorf
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