Ce&TRADE DigitalMarkt Oktober 2023

CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 5 ZIELSCHEIBE 10/2023 Verlag P.O.S. Media GmbH Postfach 110932, 40509 Düsseldorf Telefon + 49 211 8284700 ce.info@ce-trade.de www.ce-trade.de www.hometec.de Chefredaktion Peter Lanzendorf Consumer Electronics, Home Appliances peter.lanzendorf@ce-trade.de Volker Wachs Foto + Digital Imaging Energie+Licht volker.wachs@ce-trade.de Redaktion Österreich Dr. Ludwig Flich Bäckerstraße 14, A-1010 Wien Tel./Fax +43 1 94 606 42 ludwig.flich@chello.at Redaktion Schweiz Martin Sigrist Seefeldstrasse 219, CH-8008 Zürich Telefon + 41 1 383 06 33 Fax +41 1 383 89 79 martin.sigrist@ce-trade.ch Autoren in dieser Ausgabe Hans Zippert, Orion Dahlmann Grafik und Layout Grit Röscher, Grenzach www.werbewerkstatt-röscher.de Für das Schreiben und die bessere Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen sowie einzelnen Haupt- wörtern oft die männliche Variante verwendet. Die Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung im- mer für alle Geschlechter; die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung. Gültig ist die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2023 Erscheinungsweise 9 Ausgaben p. a. Abonnement Jahresabonnement 27,- Euro Druck druckriegel GmbH, Frankfurt Haftung Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Datenträger wird keine Haftung übernommen. Für den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffend sind, haftet der Verlag nur beim Nachweis grober Fahrlässigkeit. Urheberrecht Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung sowie Spei- cherung (auch auszugsweise) sind ohne schriftliche Genehmigung des Verlages nicht gestattet. Verbreitete Auflage 12.245. 4. Quartal 2022 Verkaufte Auflage 8.250. 4. Quartal 2022 Erfüllungsort und Gerichtsstand: Düsseldorf IFA 2023: Sie konnte weder Print-, Internet- oder TV-Medien begeistern I m kommenden Jahr will die IFA, ehemals In- ternationale Funkausstellung, ihr 100jähriges feiern. In elf Monaten soll es auf dem Berliner Messegelände ein großes Fest geben. Dazu sollte die IFA 2023 Anfang September sozu- sagen die Generalprobe sein. Nun ist es eine alte Theater-Weisheit, geht die Generalprobe schief, wird die Premiere ein großer Erfolg. Sollte dies wirklich stimmen, dann toi, toi, toi, wird die IFA im kommenden Jahr ein riesiger Erfolg. Denn die Generalprobe in diesem Jahr war trotz aller Lobeshymnen der Veranstalter ein eher schwaches Ereignis. S o haben es wohl auch die Journalisten empfunden. Das Medienecho im Print sowie im TV war äu- ßerst mager und beschränkte sich auf ein bis zwei Neuheitenmeldungen. So Focus mit einem chine- sischen Hersteller von Staubsaugern. Überhaupt waren Staubsauger der Hit auf dem Berliner Messe- gelände. So titelte Thomas Kuhn in der WirtschaftsWoche „Die IFA lebt noch – dank Saugrobotern aus China“. In der Welt „hofft die Branche auf bessere Zeiten“ und in der FAZ brachte es nur der Kleider- Erfrischungsschrank von Miele zu einer Kurzmeldung. Es ist den Messemachern rund um Oliver Merlin, den der neue gfu-Partner Clarion von London an die Spree geschickt hatte, nicht gelungen, die Medien zu begeistern. Für eine gute Vorberichterstattung ebenso wenig, wie für Berichte direkt von der Messe. B ei der Eröffnungs-Pressekonferenz verkündeten Oliver Merlin, Boss der neu gegründeten IFA Ma- nagement Gesellschaft, und Dr. Sara Warneke, Managing Director der gfu, freudig, die Messe sei ausverkauft. War sie das wirklich? Halle 26 war abgeschlossen, und rund um den Funkturm waren neun Hallen für Global Markets reserviert. Also OEM- und Komponenten-Anbieter, die 2019 noch aus- gelagert waren. Dies lässt den Schluss zu, die IFA 2023 war nicht ausverkauft! I st die IFA für so manche Unternehmen uninteressant geworden? Es fehlten die Mobilfunkanbieter, die ehemals ganze Hallen in ein Spektakel, besonders für junge Besucher, verwandelt hatten. Über Jahrzehnte hinweg hatte Philips die Halle 22 belegt, diesmal fehlten die Niederländer und all ihre neuen Marken-Satelliten. Sony, ehemals einer der ganz großen Player, teilweise sogar mit zwei Hallen, stellte nicht aus und war nur zur Information im Händlerbereich vertreten. Viele werden sich auch noch an die Harman-Zeltstadt unter dem Funkturm erinnern, doch auch hier öde Leere. Für seine Präsentation hat- te Harman-Kardon zwei Stockwerke in einem ehemaligen Parkhaus in der Kantstraße belegt, das auch das Berliner Stilwerk beherbergt. Panasonic war zwar in Berlin, auch in unmittelbarer Nähe der Messe und gehörte trotzdem nicht zu den Ausstellern. Panasonic hatte sich im Hub eingemietet, war nur für den Fachhandel zugänglich, und der konnte sogar ohne Messekarte die ausgestellten Geräte besichti- gen und seine Gespräche führen. D ie Messe hat sich deutlich gewandelt. TV ist in den Hintergrund getreten, Audio fand so gut wie nicht statt, von HiFi ganz zu schweigen; nur Yamaha mit seinen Untermarken hatte sich noch dem perfekten Sound verschrieben. Dominierend waren asiatische Unternehmen mit Produkten, die wohl nur schwer den Weg in den deutschen Fachhandel finden dürften. Neben dem Tsunami an Staubsau- gern und Saug-Robotern, Thomas Kuhn bezeichnete die IFA als „Europas wohl größte Messe für Boden- pflege-Technik“, war Mobility ein Thema. E-Fahrräder und E-Motorräder wurden reichlich gezeigt. Ebenso war Solar ein Thema. Stellt sich die berechtigte Frage, muss der Fachhandel seine Sortimentsstruktur überdenken? E s wird eine Herkules-Aufgabe für Leif-Erik Lindner, den neuen Chef der IFA Management GmbH, die IFA 2024 auf den richtigen Kurs zu bringen. Die IFA in diesem Jahr hat sehr viel ihrer ehemaligen Attraktivität verloren. Bleibt zu hoffen, dass die diesmal in tristem Schwarz gestrichenen übergroßen IFA-Buchstaben kein Omen sind. Dr. Norbert Kotzbauer, Geschäftsführer Metz, brachte es auf den Punkt: „Es hat sich gezeigt, wie sehr die IFA organisatorischer und struktureller Änderungen bedarf, die schnellstens Früchte tragen müssen, damit die IFA auch nach dem Jubiläum nächstes Jahr ihre Funkti- on als Leitmesse weiterhin erfüllen kann.“ Wir wünschen Leif-Erik Lindner viel Glück und Erfolg Peter Lanzendorf