Ce&Trade DigitalMarkt September 2020

NEWS CEplus-Infos im interaktiven CE-ePaper auf www.ce-trade.de 7 9/2020 UHD-HDR neuer TV-Standard Der Kunde will das beste Bild V on den 3,2 Millionen in Deutschland im ersten Halb- jahr 2020 verkauften TV-Geräten waren 2,2 Ultra-HD-Geräte. Nahe- zu alle (97 Prozent) der im ersten Halbjahr 2020 abgesetzten UHD- Displays unterstützenHighDynamic Range (HDR) und können Inhalte mit deutlich größerem Kontrastum- fang und natürlicheren Farben in feineren Abstufungen darstellen. „Daher ist es wünschenswert, dass die Produktion von Filmen, Seri- en, Shows, Dokumentationen und Live-Sport in UHD-HDR ebenfalls weiter an Fahrt aufnimmt, um die Schere zwischen der Anzahl der in den Haushalten befindlichen Gerä- te und der Content-Verfügbarkeit zu schließen“, so Carine Chardon, Geschäftsführerin der Deutschen TV-Plattform und designierte Ge- schäftsführerin des ZVEI-Fachver- bands Consumer Electronics. Ein deutlicher Trend zeichnet sich zudem bei den unterstützten HDR-Verfahren ab: Bis 2017 waren bei HDR-fähigen Fernsehern fast ausschließlich sogenannte statische HDR-Verfahren wie HDR10 und HLG (Hybrid Log Gamma) integ- riert. Dabei werden die Eckdaten für Kontrast und Helligkeit einmal je Inhalt festgelegt. Seit 2018 werden immer mehr UHD-Geräte ausgeliefert, die zu- dem dynamische HDR-Verfahren wie Dolby Vision oder HDR10+ beherrschen. Diese definieren pro Szene oder gar Einzelbild den ge- wünschten Bildeindruck. Im ersten Halbjahr 2020 wurden rund 1,6 Millionen UHD-HDR-Fernseher gekauft, die neben HDR10 und HLG auch dynamisches HDR un- terstützen. 300.000 davon sind „HDR-Alleskönner“, die mit allen genannten derzeit relevanten Ver- fahren umgehen können. www.tv-plattform.de Verwirrende Zahlenspiele L aut HEMIX 1. Halbjahr 2020 (vorherige Seite) haben die TV-Verkäufe in den ersten sechs Monaten um 4,9 Prozent gegen- über dem Vorjahr zugenommen und der Umsatz stieg um 3,1 Pro- zent, und das bei einem Preisver- fall von nur 1,2 Prozent. Diese Zahlen können als durchaus seriös betrachtet werden, basieren sie doch auf den Erhe- bungen des Nürnberger Marktfor- schungsinstituts GfK. Hersteller, Kooperationen und auch der Han- del arbeiten mit diesen Zahlen für ihre Marketing-Planungen. Ganz anders dagegen die Prognose vom Digitalverband Bitkom. Deren Marktbeobachter erwarten beispielsweise beim TV- Umsatz für dieses Jahr ein Minus von 11,9 Prozent bei einem Um- satz von 3,2 Milliarden Euro. Die Zahl der verkauften Geräte soll um acht Prozent sinken, bei ei- nem Durchschnittspreis von 548 Euro. Einzig diese Zahl ist wirklich nachvollziehbar, denn im ersten Halbjahr 2020 lag dieser Preis bei 557 Euro und damit sieben Euro unter dem des Vorjahres. Die Zahlen von Bitkom für den TV-Markt haben wenig mit der aktuellen Realität zu tun. Hier scheint man in der Öffent- lichkeitsarbeit nach der alten Zeitungs-Maxime zu verfahren: Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten. Doch da TV 40 Pro- zent des Gesamtumsatzes Brauner Ware ausmachen, sorgen solche basislosen Negativprognosen eher für Verwirrung anstatt für Infor- mation. Guter Klang kaufentscheident – „Kopfhörer haben sich vom Gebrauchsgegenstand zum Lifestyle-Produkt entwickelt“, sagt Bitkom-Experte Dr. Sebastian Klöß. Viele Verbraucher planen zudem, in den nächsten 12 Monaten einen Kopfhörer zu kaufen. Zwei von fünf Verbrauchern (41 Prozent) geben dies an. Dafür sind ihnen unterschiedliche Kriterien wichtig: Für praktisch alle Befragten, die einen Kauf planen (96 Prozent), ist die Klangqua- lität entscheidend. Connected-Home-Revolution Die nächste Welle kommt T echnikaffine Eltern werden die nächste Welle der Connected- Home-Revolution anführen. Sie wollen funktionale Lösungen und mehr Sicherheit. Das ist das Ergeb- nis einer Studie des Cybersecurity- Anbieters F-Secure. • Smart-TVs sind die „Killer-App“ im Connected Home: Gut zwei Drittel aller Haushalte (67 Prozent) haben derzeit ein internetfähiges Fernsehgerät. • Entertainment führte die ers- te Welle an: Die Einführung in- ternetfähiger TV-Geräte hat den Mainstream der gesamten Unter- haltungselektronik revolutioniert. 49 Prozent der Haushalte haben vernetzte Spielkonsolen, 34 Prozent Streaming-Geräte und 26 Prozent intelligente Soundsysteme bzw. Heimkinoanlagen. • Intelligente Lautsprecher starteten die zweite Welle: Vor sechs Jahren gab es noch keine sprachgesteuerten Geräte für denMassenmarkt wie den Amazon Echo. Heute findet man diese Connected-Home-Geräte in 30 Prozent der Haushalte. • Verbraucher wünschen sich zu Hause eine zunehmende Vernet- zung: Funktionale smarte Lösungen – etwa intelligente Türschlösser, Si- cherheitssysteme und die Heimauto- matisierung insgesamt – sind die ein- zigen Bereiche im Markt, bei denen es derzeit mehr Interessenten gibt als bereits bestehende Anwender. • Die Early Adopter sorgen für Ak- zeptanz im Mainstream. Derzeit hat diese Gruppe bereits Smart TVs (81 Prozent) und Streaming-Geräte (47 Prozent) im Einsatz. Hinzu kommen Sprachassistenten (49 Prozent), smarte Wearables (47 Prozent) und Monitoring-Lösungen zur Heimüber- wachung (26 Prozent). • Die besten Kunden sind auch die vorsichtigsten: Verbraucher, die vom Connected Home besonders begeis- tert sind, machen sich gleichzeitig die meisten Sorgen um die damit verbundenen Risiken. Insgesamt fürchten 60 Prozent, dass ihre Smart- Home-Geräte gehackt werden könn- ten – dieser Wert steigt bei den Early Adoptern auf 75 Prozent. „Early Adopters – und die Ver- braucher, die ihnen folgen – wollen die Vorteile nutzen, die ihnen die Automatisierung ihres Zuhauses mit vernetzten Geräten bietet, möchten dabei aber nicht Sicherheit und Pri- vatsphäre aufs Spiel setzen“, erklärt Kristian Järnefelt , Executive Vice President Consumer Security bei F-Secure. Die überwiegende Mehr- heit der Verbraucher (80 Prozent) und der Early Adopter (79 Prozent) findet, dass Hersteller von Smart- Home-Geräten nicht genug tun, um Online-Sicherheit und Privatsphäre zu gewährleisten. „Die Verbraucher benötigen Unterstützung bei der Si- cherung ihres Smart Homes“, betont Järnefelt.

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